Partner2020-02-28T16:10:06+01:00

Projektpartner

Projekttreffen in Güttingen (CH) im Herbst 2017: v.l. Jennifer Johns (Schlachters), Richard Hollenstein (LZSG), Dominique Dietiker (Agridea), Franziska Reinhard (Schlachters), Dr. Christian Scheer (KOB Bavendorf), Anja Ackermann (BBZ Arenenberg), Diana Zwahlen (Agroscope), Magdalena Proske (KOB Bavendorf)

Das Kompetenzzentrum Obstbau – Bodensee in Bavendorf ist eine privatrechtliche Stiftung. Ihr Zweck ist die Förderung des Obstanbaus in der Bodenseeregion und dient damit auch zum Erhalt der dort gewachsenen Kulturlandschaft. Eine der Kernaufgaben ist die Beratung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes im Erwerbsobstbau sowie die Erstellung des amtlichen Warndienstes für die Region. Zur umfassenden Beratungstätigkeit werden in zahlreichen Versuchen neue Wirkstoffe aber auch andere Verfahren auf ihre Eignung für die integrierte bzw. biologische Produktion getestet. Daneben werden bestehende Strategien überprüft und neuen Gegebenheiten angepasst. Monitoring, Erhebungen und Praxisuntersuchungen runden das Komplettangebot ab. Mit nationalen und internationalen Arbeitsgruppen sowie mit universitären Einrichtungen und Firmen besteht ein enger Fachaustausch, um die aktuellen Probleme gemeinsam bearbeiten zu können. Mehrere geförderte Projekte werden derzeit am KOB vom Pflanzenschutzteam  bearbeitet.  Wichtigstes Ziel ist hierbei, unabhängig vom Produktionsverfahren und Bewirtschaftungsweise, die Erzeugung von gesundem, qualitativ hochwertigem und rückstandsarmen Obst.

Rolle im Projekt

Ausgehend von Forderungen von Nichtregierungsorganisationen wird seit ca. 10 Jahren der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ohne wissenschaftliche Begleitung bei der Qualitätserzeugung von Obst eingeschränkt. Vorgaben des Lebensmittelhandels begrenzen die Anzahl an Wirkstoffen und die Auslastung von Pflanzenschutzmittelrückständen im Erntegut. Beispielsweise fordert eine Handelskette eine maximale Anzahl von vier Wirkstoffen. Damit werden die in Deutschland sehr strengen gesetzlichen Regelungen zusätzlich übertroffen. Die Auswirkungen auf das dynamische System „rentable Qualitätserzeugung in der integrierten Produktion“ sind nicht absehbar.  Mit den Projektpartnern wird diese Thematik wissenschaftlich aufgearbeitet und in Modellanlagen veranschaulicht. Das KOB ist lead und insgesamt für das Projekt verantwortlich.

Ansprechpersonen

Logo Agroscope

Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und ist dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) angegliedert. Agroscope leistet einen bedeutenden Beitrag für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft sowie eine intakte Umwelt und trägt damit zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

Die Forschung erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Land- und Ernährungswirtschaft. Ziele sind eine wettbewerbsfähige und multifunktionale Landwirtschaft, hochwertige Lebensmittel für eine gesunde Ernährung sowie eine intakte Umwelt. Dabei richtet sich die Forschungsanstalt auf die Bedürfnisse ihrer Leistungsempfänger aus.

Rolle im Projekt

Agroscope untersucht im Rahmen des Interreg Projektes folgende Themen:

  • Errichtung und Prüfung von zwei Modellanlagen für Beratung und Praxis, in denen vielversprechende Massnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Pflanzenschutzes kombiniert sind
  • Bewertungen hinsichtlich des Ertragsverhalten von toleranten und marktfähigen Sorten in Modellanlagen
  • Bewertung des Potentials zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der Rückstände auf den Früchten von Abdeckungssystemen und Volleinnetzungen in Modellanlagen
  • Überprüfung von verschiedenen Massnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in Obstanlagen
  • Festlegung von aktuellen Pflanzenschutzstrategien (Standards) im Obstbau, die als Grundlage für Vergleiche dienen
  • Ökonomische Bewertung von neuen Strategien mit Abdeckungssystemen und Volleinnetzungen
  • Empfehlungen für Praxisbetriebe für einen erfolgreichen Pflanzenschutz mit Abdeckungssystemen und Volleinnetzungen
  • Aufspüren von weiteren innovativen Massnahmen, die den nachhaltigen Pflanzenschutz fördern können

Ansprechpersonen

Das Bildungs- und Beratungszentrum des Kantons Thurgau.

Rolle im Projekt

Die Fachstelle Obstbau, betreut die Modellanlage in Sommeri welche bereits 2014 konzipiert wurde. In dieser totaleingenetzten Anlage geht es um die Steuerung der Nutz- und Schadorganismen. Mit verschiedenen Massnahmen werden die Nützlinge gefördert und mittels Bonitur die Nützlings- und Schädlingspopulation erfasst. Ebenfalls wird mittels Lagerversuchen und Rückstandsanalysen untersucht welche Auswirkungen die Low-Input Pflanzenschutzstrategie hat.

Ansprechperson

Die Versuchsstation für Obstbau Schlachters in Sigmarszell am Bodensee ist neben dem Campus Weihenstephan, dem Campus Triesdorf und dem Standort Straubing ein weiterer Standort der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Die ehemalige “Obstbauschule Schlachters” diente in ihrer über 100-jährigen Geschichte stets der Aus- und Fortbildung im Obst-, Wein- und Gartenbau. Heute ist die im Landkreis Lindau gelegene Versuchsstation organisatorisch dem Institut für Gartenbau zugeordnet und forscht praxisnah auf rund 8 Hektar Fläche im Bereich Kernobstforschung.

Für die rund 200 Familienbetriebe in der 800 ha umfassenden bayerischen Obstanbauregion am Bodensee bietet die Versuchsstation einen Treffpunkt für Informationen und Fortbildung. Der Beirat der Versuchsstation unterstützt und berät die Forschung an diesem Standort. Dieser besteht aus Vertretern des Berufsstandes, der amtlichen Beratung, des Landkreises Lindau, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Freising, der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim und dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee in Bavendorf. Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten unterstützt die Forschung mit Sachmitteln

Die Versuchsstation bildet für die Studierenden im Studiengang “Gartenbau – Produktion, Handel, Dienstleistungen” mit Schwerpunkt Obstbau einen wertvollen Bestandteil der Lehre. Dadurch wird eine wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisnahe Ausbildung ermöglicht und die Studierenden haben vielfältige Möglichkeiten für Praktika und Abschlussarbeiten.

Rolle im Projekt

Die Versuchsstation Schlachters übernimmt Versuche zu den Themen Schorf und Regenfleckenkrankheit. In beiden Bereichen (Schorf, Regenflecken) sollen Wege gefunden werden, den Einsatz von Fungiziden und Herbiziden und deren Rückstände so gering wie möglich zu halten. Dafür werden die Baumreihen mittels einer 2m breiten Hagelnetz-Folie-Kombination vor Nässe geschützt. 

Die Sorte ‘Gala‘ als sehr für Schorf anfälliger Apfel und dadurch geeigneter Indikator für eine Infektion soll aufzeigen, inwieweit der Schutz vor Nässe auf Laub, Blüten und Früchten gegen den Schorfpilz hilft.

Die Verwendung schorfresistenter Sorten wie ‘Topaz‘ und der daraus resultierende geringe Fungizideinsatz haben im Laufe der letzten Jahre ein neues Problem hervorgerufen: Die Regenfleckenkrankheit. Der Grad der Infektion ist stark von der Blattnässedauer abhängig. Der Befall wird stärker, je länger die Früchte Feuchtigkeit  ausgesetzt sind. 

Während  die Versuche durchgeführt werden, wird zudem ein möglicher Einfluss des verwendeten Systems auf Faktoren wie Wasserverfügbarkeit, Unkrautbewuchs in den Reihen und sonstiger Krankheits- und Schädlingsbefall beobachtet. Es ist davon auszugehen, dass in den trockenen Reihen weniger Unkraut aufwachsen kann, während die Bäume mit ihren Wurzeln das Wasser aus der beregneten Fahrgasse aufnehmen können und so auf eine zusätzliche Bewässerung verzichtet werden kann.

Ansprechperson

Die AGRIDEA fördert den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Menschen in der Praxis, Beratung, Forschung, Verwaltung und Politik. Die Kantone und rund vierzig in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum tätige Organisationen bilden ihre Trägerschaft. Die AGRIDEA ist Teil des Landwirtschaftlichen Wissenssystems. Gemeinsam mit den Partnern engagiert sie sich für eine lebenswerte Zukunft im ländlichen Raum. Landesweit ist die AGRIDEA das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Bauernhof. Sie ist die erstrangige Partnerin für Arbeitsgruppen oder Projekte mit unterschiedlichen Akteuren, die gemeinsame Ziele erreichen wollen. Auch in Europa und weltweit ist die AGRIDEA mit landwirtschaftlichen Bildungsorganisationen und agrarpolitischen Akteuren vernetzt.

Die AGRIDEA arbeitet spezialisiertes Fachwissen auf und integriert Erfahrungen und Bedürfnisse aus der Praxis. Zum Leistungsspektrum gehören:

  • Entwicklung und Training neuer Methoden für die Beratung und Weiterbildung; Moderation als Schlüsselkompetenz
  • Aus- und Weiterbildung der Beratungsfachleute und weiterer Multiplikatoren
  • Verarbeitetes Wissen fliesst in praxistaugliche Publikationen und Software ein
  • Begleitung innovativer Projekte und der Beratungsdienste vor Ort

Koordination von Netzwerken, Fördern der Zusammenarbeit aller Akteure im Landwirtschaftlichen Wissenssystem

Rolle im Projekt

Die Obstbranche diskutiert seit mehreren Jahren über die Möglichkeit, alternative Anbaumethoden zu entwickeln. Oft fehlen jedoch die Beratungsgrundlagen, um diese neue Strategien in der Praxis umzusetzen. Mit diesem Projekt haben wir zum ersten Mal die Möglichkeit, verschiedene neue und bewährte Strategien zu studieren und aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu analysieren. Unser Ziel ist, fundierte Beratungsgrundlage zu entwickeln, um die Obstbranche noch umweltfreundlicher und gleichzeitig wirtschaftlicher zu machen.

Für die betriebswirtschaftliche Analyse stützen wir uns auf das Betriebsnetz Support Obst-Arbo (SOA), welches seit 1997 produktionstechnische und betriebswirtschaftliche Daten sammelt.

Ansprechperson

Das landwirtschaftliche Beratung- und Ausbildungszentrum des Kantons St. Gallen

Rolle im Projekt

Das LZSG, Fachstelle Obstbau, erfasst in einer IP Apfelkultur Daten zum Schädlings- und Nützlingsaufkommen und dem Pflanzenschutzmitteleinsatz. Diese Daten sollen einen Quervergleich zu den Modellanlagen ermöglichen.

Ansprechperson